Hallo zusammen,
ich habe dieses Thema bereits im englischsprachigen Teil gepostet, aber dort keine Hilfe bekommen, deswegen versuche ich es hier noch einmal.
Um für ein Projekt bzw. einen Prototypen das Gehäuse zu drucken, das einigermaßen robust und hitzeresistent ist, wollte ich mit HIPS drucken, weil ein Freund dieses Material empfohlen hat. Seine Drucke gefallen mir auch sehr gut, weshalb ich jetzt direkt das Filament bestellt habe. Allerdings nutzt der Freund einen Zortrax M200 und ich einen UM2+. Daher konnte er mir auch nicht weiterhelfen, bei ihm hat er die Bodenplatte auf 115 °C und das Filament auf 240 °C erhitzt. Das klappt mit dem UM2+ nicht, weil die Bodenplatte sich nur bis 100 °C erhitzen lässt und außerdem habe ich noch einige Probleme mit dem Druck in der Höhe.
Zuvor hatte ich mit dem PLA Filament, das mit dem Drucker mitgeliefert wurde, ein paar Testdrucke gemacht, die richtig gut geworden sind und mir gut gefallen haben. Allerdings war da auch noch die 0.4er nozzle drauf.
Jetzt wollte ich die Druckgeschwindigkeit etwas erhöhen und habe mit dem Materialwechsel auch die nozzle auf 0.8mm geändert. Das HIPS habe ich an mehreren Stellen auf der Spindel durchgemessen und dabei Dicken von 2.85 bis 2.9 mm gemessen. In der material.txt-Datei habe ich daher den Wert bei 2.85 mm gelassen.
Bei meinen ersten Druckversuchen mit dem HIPS, habe ich nun mehrere Probleme bekommen. Zum einen habe ich mal Einstellungen ausprobiert, von denen ich u.a. auch hier gelesen habe. Da hat an einer Stelle jemand geschrieben, dass er 80 °C für die Bodenplatte und 235 °C für die nozzle bei HIPS wählt. Wenn ich das mache, haftet das HIPS nicht mal nach der zweiten Schicht an der Bodenplatte. Ich nutze immer Haarspray als Haftvermittler. Wenn ich die Bodenplatte auf 100 °C erhitze, haftet der Bereich, in dem richtig gedruckt wird, aber die dünn gedruckten Stützstrukturen lösen sich irgendwann wieder ab.
Wenn ich die nozzle auf 235 °C fahre und die Lüfter laufen lasse, habe ich das Problem, dass die Schichten nicht mehr aneinander haften.
Bei 250 bis 260 °C nozzle Temperatur bekomme ich immer wieder Kratzer auf planen Oberflächen, bei denen es so wirkt, als würde die nozzle so heiß sein, dass sie auch ohne direkte Berührung benachbarte Linie wieder aufschmelzen und leicht nach oben aufreißen.
So oder so habe ich das Problem, dass sich die Ränder vom Druck aufbäumen und nicht plan bleiben.
Mit der 0.8 mm nozzle habe ich das Problem, dass die Linien nicht nebeneinander gedruckt werden bzw. zu schmal sind. Wenn ich in Cura die 0.4er nozzle bei einem Standardprofil wie Fast Print auswähle, werden die Linien wieder normal nebeneinander platziert und zumindest die ersten Schichten sind völlig in Ordnung. Wenn ich in Cura die 0.6 oder 0.8 mm nozzle auswähle, bekomme ich auch meist so kleine Kügelchen, anstelle eines schönen, geradlinig extrudierten Filamentstreifens.
Beispielhaft hier noch zwei Fotos (Ober- und Unterseite) eines Testdrucks mit 0.8er nozzle Einstellung in Cura.
Ich verzweifle hier und brauche dringend Hilfe mit dem Druck. Bin schon arg im Zeitverzug und würde mich echt freuen, wenn mir jemand helfen könnte!
Lieben Dank