Hallo diettelo,
nach lediglich 2800 Stunden dürften die Lager eigentlich noch nicht defekt sein, mancher Dienstleister druckt diese Stunden in weniger als einem halben Jahr - aber es gibt immer Ausnahmen.
Einen beginnenden Verschleiß (also keinen richtigen Defekt), alleine durch die Bewegung des Kopfes festzustellen - da muss schon sehr feinfühlig sein. Am besten geht es noch, wenn man einen Vergleich, einen zweiten Drucker hat.
Eigentlich muss man sich nur vor Augen halten, was passiert, wenn die Lager wirklich kaputt sind (abgesehen von den Geräuschen):
- gerade Linien sind nicht mehr gerade, sondern wellig oder zittrig
- Parallelen sind nicht mehr parallel
- Kreise sind nicht mehr rund
- scharfe Innenecken haben plötzlich einen Eckenradius
- usw. ...
Die Abweichungen entstehen durch einseitiges Verziehen des Achsenkreuzes - eine Seite hinkt der anderen wegen unterschiedlicher Reibung hinterher (übertrieben gesagt).
Also druckt man sich eine Testgeometrie, die man mit Objekten vergleicht, von denen man weiß, dass sie geometrisch exakt rund oder exakt rechtwinklig oder exakt quadratisch sind. Das könnte z.B. eine Plastikschale (rund oder quadratisch) sein, deren Maß man vorher mit dem Meßschieber nimmt. Das Objekt sollte nicht zu klein sein, mindestens 100 mm (umso einfacher ist die Einschätzung einer Abweichung).
Zum gemessenem Maß addiert man 1 oder 2 Millimeter, erstellt im CAD einen einfachen Körper und druckt einige Bahnen der Geometrie auf die Glasplatte. Da nur die Außenkontur interessant ist, verwendet man die Funktion:
Cura 15.xx : Nur der Gitternetzoberfläche folgen unter "Black Magic"
Cura 2.xx : Oberflächenmodus (nur Oberfläche) unter "Sonderfunktionen"
Anschließend legt man die Schale in die gedruckte Geometrie hinein und überprüft umlaufend das Spaltmaß. Eine einseitige Deformation der Geometrie kann ein Hinweis auf einen Lagerschaden sein. Allerdings können ungleichmäßig gespannte oder verschlissene Zahnriemen zu einem ähnlichen Effekt führen. Dies sollte man vorher auschließen.
Wenn die Abweichungen sehr gering sind und Du ansonsten mit Deinen Drucken zufrieden bist, würde ich mir die Arbeit erst einmal sparen und "Weiterfahren und Beobachten".
Viele Grüße
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Nicolinux 288
Hi,
ich fürchte du kommst nicht drum herum die Linearlager auszubauen wenn du sie testen möchtest.
Aber vielleicht sind die dünnen Linearwellen etwas verbogen was das Schleifgeräusch erklären könnte. Wenn du die "Atomic pulls" durchführst wenn der Druckkopf sich in der Mitte befindet, dann könnten sich die Linearwellen mit der Zeit verbiegen. Besser ist es den Kopf in einer Ecke zu schieben.
Linearwellen sind einfach zu testen - einfach auf einer geraden Oberfläche hin und her rollen und darauf achten ob sie eiern.
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