Interessant wären mal die tatsächlich verwendeten Einstellungen, nicht nur die vom Herseller empfohlenen Bereiche.
Grundsätzlich wird TPU deutlich langsamer als die anderen Materialien gedruckt.
Ein verstopfte Düse wird sehr oft durch völlig übertriebene Retractwerte, gerne auch in Verbindung mit zu hohen Temperaturen verursacht.
Ein Druckkopf besteht aus einer kalten, und einer warmen Zone. Wird das (zu)heiße Filament zuviel und zu oft in die eigentlich kalte Zone gezogen, erhöht sich dort die Temperatur über einen "gesunden" Wert, verflüssigt sich das Filament zu früh, was dann zur Verstopfung führt.
Ist der Druchfluß (flow) zu hoch, beschleunigt das das verstopfen.
Ein aufbohren der Düse, bringt ausser einer zerstörten Düse nicht wirklich was, weil die Verstopfung schon davor liegt. Zudem stimmen dann auch sehr viele Parameter, bei einer Düse mit doppeltem Durchmesser nicht mehr, da besonders der Flow.
Wenn Drucker und Slicer gut eingestellt, und aufeinander abgestimmt sind, braucht es keine "Hilfsmittel" (Schlangenöl).
3D Druckfunktioniert nicht mit irgendwo her starr übernommenen Parameter, es muß viel eingestellt werden. Und dafür muß man mit den diversen Parameter spielen, bis man die optimale Einstellung erreicht hat. Das gilt auch beim wechsel vom Filament, sogar wenn das gut funktionierende Filament von einer neuen Charge, oder anderen Farbe verwendet wird, ganz besonders bei Hersteller wechsel. Im Prinzip ist jede Filamentrolle anders.
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Digibike 107
Die Umhausung ist schonmal ein gutes Stichwort! TPU verträgt nämlich nicht viel und vor allem nicht lange hohe Temperaturen! Die Türe sollte offen bleiben. Das nächste ist die "Initialisierungsphase" vor dem eigentlich abarbeiten des Drucks... Auf wieviel Grad heizt er da hoch, bevor er mit dem Leveling usw. anfängt? Und zu guter Letzt: Ist das Material während der ganzen Zeit in der Düsenspitze? Schön "durchgekokelt"? Die Brocken brennen sich an der Innenseite fest und werden im Laufe der Druckdauer, wenn es endlich mit richtig durchfluß los geht, weggerissen und setzen sich immer mehr in der Düse fest, weil die verkokelten Teile nicht mehr flüssig werden und somit sich nicht wirklich durch die Öffnung pressen lassen... Ich ziehe, bevor ich den Druck starte, sobald die Temperatur es erlaubt, etwa 1 cm aus der Düse raus und schiebe es, sobald er in Position geht, die Prime-Raupe zu ziehen, wieder rein. Auf die Weise ist die Düse auch gleich voll gefüllt...!
Und noch ein Tip generell für so Flexartige Materialien: Wattebäuschen mit nem Tropfen Soyaöl benetzen und am TPU entlang streifen. Dadurch bildet sich ein leichter Fettfilm. Fett schmiert, was die Reibung im Tube und in der Düse senkt und obendrein das ansetzen an der Heißen Düsenwand vermindert - ähnlich einer Bratpfanne... Bei TPU solltest du auch Retracts vermeiden. Ich drucke die ohne. Auch setze ich alle Geschwindigkeitswerte einheitlich. Je Homogener die Bewegungsabläufe beim Fördern sind, desto weniger "Unruhe" kommt in den "Gummifaden", was aufschaukeln von drücken entgegen wirkt! Lieber etwas langsamer, dafür aber keine ständigen Beschleunigungen und Verzögerungen zwischen Infill, Perimetern, Support usw...
Gruß, Digibike
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