Hi Apollo
Zu dem Thema Flecken (Wolkenbildung) habe ich eine ganz persönliche Theorie und sogar eine naheliegende Lösung parat:
Ganz sicher hilft Wärmeleitpaste Unebenheiten auszugleichen und Lufteinschlüsse zu vermeiden. In Fakt ist es also bestimmt eine Gute Sache und es wird eine gleichmäßigere Wärmeverteilung geschaffen. Nicht selten verwenden manche Nutzer Wärmeisolierungen und Wärme reflektierende Zusatzschichten unterhalb der Heizfläche.
Da ich gelegentlich Gläser und Dauerdruckplatten wechsle, möchte ich aber auch die aus der Verwendung von Paste resultierende Schmiererei gänzlich vermeiden. Eine vollflächige Wärmeleitfolie zwischen Heizplatte und Druckplattform wäre da wohl in meinem Fall die favorisierte Lösung.
Aber hast Du Schon einmal darüber nachgedacht, dass der Materialfluss besonders während der allerersten Schicht einfach nicht konstant genug sein könnte? Das was häufig auf der Glasoberfläche sichtbar wird, sind unterschiedlich große Materialansammlungen. Diese Materialansammlungen entstehen zum Einen durch (positionsbedingt) unterschiedlich große Abstände zwischen Düse und Baufläche, und zum Anderen ist der inkonsistente Materialfluss eine daraus resultierende Folgeerscheinung.
Die vermutlich ungleichmäßige Wärmeverteilung möchte ich nicht gänzlich als zusätzlichen Verursacher ausschließen wollen, da sie ja für eine allgemein gute Materialhaftung unabdingbar ist.
Wie ich es sehe und verstehe, ist es ein Phänomen, welches besonders oder halt besonders deutlich bei Druckern mit Bowden-Extruder in Erscheinung tritt: Der Extruder fördert im Idealfall konstant Material nach. Aber Immer wenn ein sehr geringer Abstand zwischen Düse und Bauoberfläche herrscht, dann erhöht sich auch die allgemeine Spannung des Materials im Bowden. An Bereichen mit größerem Düsenabstand entlädt sich diese Spannung wieder mit deutlich sichtbarem Effekt und der Materialfluss normalisiert sich langsam bis zum nächsten Engpass.
Was kann oder sollte man also gegen diese Wolkenbildung unternehmen?
- NICHTS, wenn es nur geringfügig in Erscheinung tritt. Denn nachfolgende Layer gleichen diese Unebenheiten wieder aus, so wird die Grundfläche eines Objektes am Ende für die meisten Anwendungen irrelevante Toleranzen haben.
- DÜSENABSTAND geringfügig erhöhen, wenn es vermehrt in Erscheinung tritt, damit entspannt sich die Gesamtsituation. Und wieder gleichen nachfolgende Layer eventuelle Unebenheiten aus.
- DEUTLICH HÖHERE TEMPERATUREN FÜR DIE ALLERERSTE LAGE VERWENDEN, denn es sorgt für weniger Quälerei des Extruders und eine verbesserte Anfangshaftung des Materials.
- DIE ALLERERSTE LAGE EXTREM LANGSAM DRUCKEN, damit das frisch geförderte Material genug Zeit für eine gleichmäßige Ausdehnung erhält.
- EINEN ALTERNATIVEN MATERIAL-FEEDER VERWENDEN, der nachweislich in der Lage ist Material gleichmäßig und möglichst reibungslos zu transportieren. Zum Beispiel ausnahmslos alle originalen Ultimaker 2 - Material-Feeder sind offensichtlich nicht dazu in der Lage.
- FÜR EINE MÖGLICHST REIBUNGSLOSE MATERIALZUFUHR SORGE TRAGEN, aber Achtung: Eine total ungebremste Materialführung ist fast immer suboptimal.
- UND LEIDER VIEL ZU OFT STECKT DER TEUFEL IM DRUCKKOPF DES ULTIMAKER 2:
Besorge Dir doch einmal eine simple Injektions-Nadel (Hausarzt, Apo, usw.) mit grauem Aufsteckkopf (20mm x 0.40mm (!!! Auf jeden Fall zuvor MESSEN !!!) und überprüfe dann damit einmal Deine mutmaßlich korrekte 0.4mm-UM2-Düsenöffnung.
:shock: :shock: :shock:... :eek:... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Markus
Recommended Posts
Nicolinux 288
Hi,
hast du danach ein Testobjekt gedruckt z.B. eine 0.1mm dicke Schicht um zu sehen ob das Bild noch so fleckig ist?
Link to post
Share on other sites