Hallo,
Wenn Du ein Objekt möglichst stabil drucken willst und dazu Temperatur, Schicht- und Wandstärke veränderst, wirst Du automatisch auch Kompromisse bei der Qualität (Aussehen der Flächen) und der Druckzeit eingehen müssen:
- wenn man die Drucktemperatur erhöht, steht man vor dem Problem, dass dann einige PLA-Sorten
beim Verfahren von Kontur zu Kontur Fäden ziehen, was zu erhöhter Nacharbeit führt. Man kann das Fadenziehen etwas reduzieren, indem man den die Eilgang-Geschwindigkeit erhöht.
- eine Verdopplung der Schichtstärke von 0,1 mm auf 0,2 mm erhöht die Stabilität, halbiert aber die Auflösung des Druckobjekts in Z-Richtung. Bei Schrägen und Abrundungen kommt es dann zu einer verstärkten Treppenbildung. Wenn es beim Druckobjekt mehr auf Stabilität als auf das Aussehen ankommt oder die Flächen des Objektes nach dem Druck nachgearbeitet werden (schleifen und lackieren), ist das OK. Ansonsten ist eine Schichtstärke von 0,1 mm ein guter Kompromiss zwischen Stabilität und Qualität.
- eine Erhöhung des Infills von 20% auf 25% verlängert bei kleinen und mittleren Teilen kaum die Druckzeit, erhöht aber die Stabilität (insbesondere die Druckfestigkeit) ordentlich.
- als Druckgeschwindigkeit wähle ich meist einen Wert zwischen 30 und 40 mm/s und bin sowohl mit der Stabilität der Teile und dem Aussehen der Flächen zufrieden. Wenn man mit der Geschwindigkeit noch weiter herunter geht und dabei mit erhöhter Temperatur und Schichtstärke druckt, benötigt man allerdings eine sehr gute Kühlung, sonst wird die Qualität wieder schlechter.
- da ich einen UM2+ mit Olssonblock habe und auch alle Düsen verwende, arbeite ich bei den Wandstärken immer in Abhängigkeit von den Düsendurchmessern:
Bei den kleinen Düsen (0,25 und 0,40 mm) nehme ich als Wandstärke 3 x Düsendurchmesser und bei den großen Düsen (0,60 und 0,80 mm) nehme ich als Wandstärke 2 x Düsendurchmesser.
Eine weitere Erhöhung der Wandstärke bringt sicher mehr Stabilität, aber dabei musst Du eines beachten: Umso mehr Material Du in das Objekt druckst, umso größer wird die Spannung im Material und die Gefahr von Warping steigt. Bei einem UMO ohne geheiztem Bett wirst Du hier sicher schnell an Grenzen stoßen.
Die Grundlage für ein stabiles Teil legt man eigentlich schon vor dem Drucken - beim Design im CAD. Alles was man hier versäumt, holt man auch durch optimale Druckparameter nicht mehr heraus.
And last but not least: Die Lage des Objektes beim Drucken kann auch entscheidend für die Stabilität sein:
Den Winkel im ersten Bild würde man bedingt durch seine Geometrie und die Bohrungen am liebsten beim Drucken flach hinlegen. Für die Stabilität des Teils ist dies aber die denkbar schlechteste Lage. Wird der Winkel später auf Biegung beansprucht, wird er brechen. Auch die kleine Verstärkung zwischen den Schenkeln bringt nichts. Der Winkel wird einfach zwischen den gedruckten Z-Ebenen aufbrechen. Legt man ihn, wie im Bild unten, auf die Seite, wird die Stabilität um ein vielfaches erhöht. Allerdings muss man sich jetzt Gedanken um die viel kleinere Auflagefläche machen und eine für eine gut haltende Adhäsionsschicht sorgen.
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Nicolinux 288
Ich habe da keine "harten" Regeln dafür. Eher Erfahrungswerte. Für mechanisch stabile Drucke sind diese wie folgt:
Habe das hier gerade gefunden:
http://my3dmatter.com/influence-infill-layer-height-pattern/
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Dim3nsioneer 558
Zusätzlich zu den von @Nicolinux geschriebenen Punkten drucke ich Teile, bei denen Bruch ein Thema ist, lieber mit nicht ganz 100% um dem Material etwas Platz zum Verteilen der Spannungen zu geben. Kann je nach Material aber auch der falsche Ansatz sein.
Persönlich finde ich das relativ neue Cura-Feature der zusätzlichen Wand jede übernächste Schicht sehr interessant. Es ergibt eine gute Vernetzung zwischen Infill und Perimeter.
Ein beheiztes Bett ist schon zu empfehlen: entweder das Ultimaker HBK oder ein Produkt eines Drittanbieters, das gute Referenzen hier im Forum hat.
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