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Verzogene Ecken und Erste Schicht auf Stützstruktur


WOI-Gaszak

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Posted · Verzogene Ecken und Erste Schicht auf Stützstruktur

Hallo,

 

es kann sein das ich hier Anfängerfehler begehe.

 

Bei einem silbernen Filament war das mit den hochziehenden Ecken so schlimm, daß ich die ganze Rolle gleich weggeworfen habe. Doch auch bei dem schwarzen Tough PLA ziehen sich die Ecken jetzt hoch. Ist das nur Feuchtigkeit? Kann man das mit Parametern irgendwie kompensieren?

 

Zweites Problem ist die Sauberkeit der ersten Schicht über Stützstrucktur. Was mache ich falsch?

 

Cura 5.2.1 S5

20230228_125940.jpg

20230228_125027.jpg

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    Posted (edited) · Verzogene Ecken und Erste Schicht auf Stützstruktur

    Gaaanz ehrlich? Davon halte ich so rein gar nichts! Du willst ein Gehäuse für einen 230 V Stecker drucken? Aus PLA? Du weißt, daß das kein "Spielzeug-Strom" ist? Though PLA ist nur etwas kräftiger als herkömmliches PLA - aber ansonsten recht identisch! Wird bei spätestens 60 Grad weich. PLA reagiert mit (Luft)feuchtigkeit mit der Zeit. Feuchtigkeit ändert die Isolationswirkung. Das ist gefährlicher Murks! Sorry! Leichte Druckbarkeit hin oder her, aber das ist der komplett falsche Einsatzzweck! Auch wenn es kurzzeitig funktioniert...!

    Dafür ist ABS um einiges besser. Und dafür gibt es mittlerweile sogar Flammhemmendes ABS! Sollte es also, durch Übergangswiederstände (gelockerter Kontakt, zu hoher Strom...), zum "Fackeln" kommen, brennt es nicht, sondern kokelt und schmilzt - fertig. Z.B.  das hier

    Es gibt noch andere Materialien - z.b. PP, was gar nicht auf Wasser anspricht, aber da wird es halt auch herausfordernder bezüglich Druck, Warping usw...

     

    Bezüglich deiner abhebenden Ecken: Ich vermute mal, da ist etwas wenig Anpressdruck im ersten Layer, was an den Kannten, aufgrund der sich dort bündelnden Kräfte durch das Schrumpfen, zum abhebeln führt. Zum einen etwas näher ran, eventuell auch oberfläche nicht ganz sauber/fettig? Zum anderen gibt es auch Konstruktiv einen ganz einfachen Trick - gerade bei so einem Teil: Keine Ecken konstruieren! Mach eine Rundung bei den Ecken, von 3 mm Radius außen, Innen entsprechend etwas kleiner, so daß die Perimeterzahl gleichbleibend von der Geraden und in den Radien bleibt - damit handelst dir auch keine Bruchkannte ein (bsp. 4 Perimeter Wände, aber im Radius, aufgrund abweichender Stärke, reicht es plötzlich in den Radien nur noch 3 Perimeter - dann hast im Radius einen Absetzenden Perimeter, der da einfach aufhört, weil kein Platz - stellt eine Schwächung dar). Hat auch den Vorteil, daß, wenn man Ihn anlangt, eine angenehmere Haptik hat, wie wenn sich Scharfe Ecken in die Handfläche "graben"...

    Alternativ, wenn man unbedingt "harte" Ecken benötigt, kann man auch an den Ecken kleine "Mäuseohren" ran konstruieren. Ein Layer hoch, läßt sich nachher leicht wegbrechen und mit einem Cutter (nicht mit der Klinge gegen das Material, sondern 45 Grad nach hinten gekippt, die Klinge halten und entlang ziehen - so schneidet Sie nicht ins Material, sondern "schabt" an der Kannte entlang und trägt den Überstand ab. Bei Cura gibt es, soweit ich weiß, da sogar was auf dem Marketplace, wo du das mit den Mäuseohren im Slicer selbst erledigen kannst. Ich mach das immer im CAD.

     

    Was deine Problematik mit der Fläche an geht: Da ist viel zu viel Luft und viel zu wenig Support. Ich weiß ja nicht genau, was für einen Drucker du hast, aber klingt mir, wie ein Ultimaker. Es gibt Breakaway. Extrem dicht, dann wird es deutlich besser. Ich konstuiere mir da immer einen "Klotz", der innen weitgehend hohl ist und drucke den drunter - ohne Trennschicht, direkt drauf. Aus PETG. Das geht keine Verbindung mit anderen Materialien ein. Die erste Schicht vom eigentlichen Teil möglichst "kalt" drucken, was das Material halt verträgt und noch Layerhaftung hat. Damit schmelzt es sich auch nicht in das PETG ein. Damit kann man es nachher einfach "Abziehen". Und da die Schicht direkt auf eine geschlossene Schicht "Gepresst" wurde, ist die Oberfläche sauber wie die anderen Flächen...

     

    Gruß, Digibike

    Edited by Digibike
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    Posted · Verzogene Ecken und Erste Schicht auf Stützstruktur

    Ach ja, noch eine Ergänzung: Drehst du den Stecker um 180 Grad, dann hast du nur noch Innen, und nur die Höhe bis zum Boden des Stecker-Gehäuses, Support. Ist vermutlich deutlich kleiner als die Höhe des Steckers. Und, kleines Gimmick: Den Stecker schraubst ja nachher zu: Damit verschwindet die Support-behaftete Fläche komplett im Gehäuse und ist somit "Unsichtbar"...

     

    Das aber nur als Ergänzender Tip zu dem "Flächenproblem". Aber da dann genügend Abstand zu Außenwänden lassen - sonst bekommst es nicht mehr rausgehebelt... Tree-Support dürfte da auch vorteilhaft sein...

     

    Gruß, Digibike

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    Posted · Verzogene Ecken und Erste Schicht auf Stützstruktur

    Hallo Digibike,

    vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Auch wenn in diesem Anwendungsfall Tough PLA vollkommen ausreichend ist, hast du vollkommen recht. Ich hätte allein dieses Foto nicht posten dürfen, da es Laien zur Nachahmung animieren könnte.

     

    Zuerst noch einmal zum Eckenproblem: Genau genommen ist es nicht nur die Ecke (die vom BRIM weitestgehend am Boden gehalten wird), sondern der ganze untere Bereich (etwa die dreifache Bodendicke im Inneren), der deutlich sichtbar schrumpft. Im Gegensatz dazu wird der darüber liegende Bereich akkurat und ohne Dellen hochgezogen. Mir fehlt noch das Verständnis, warum das überhaupt passiert. Ist die Bodenplatte nicht heiß genug oder zu heiß? Wie gesagt, bin ich eigentlich noch Anfänger und dankbar für jede Erleuchtung.

     

    Ecken mit Radien zu versehen, ist leider nicht immer praktikabel. Ich werde das jedoch verstärkt beherzigen und versuchen, es umzusetzen. Danke für den Tipp.

    Hat mein Tough PLA in so kurzer Zeit schon Feuchtigkeit gezogen oder ist das ein grundsätzliches Problem und warum wird das nicht kompensiert?

     

    Und nochmal zur fast schon offenen Oberfläche über der Stützstruktur: Ich habe versucht, Breakaway zu nutzen. Man hatte mir jedoch schon vorher davon abgeraten, da das Zeug offensichtlich die Luftfeuchtigkeit geradezu aufsaugt. Ich hatte es trotzdem probiert. Schon nach kurzer Zeit (einige Tage) nach dem Trocknen wirft das Zeug Blasen. Der Drucker steht unveränderbar in einer mager geheizten Werkshalle. Es gibt Pläne, den S5 (ohne Filamentmagazin) durch einen S7 (mit) auszutauschen. Bis dahin muss ich damit leben (und arbeiten). Jedenfalls ist das Breakawayzeugs hier unbrauchbar. Vielleicht gibt es besseres?

    Aber mal so ganz grundsätzlich: Wenn ich zweifarbig drucken möchte (und ich bin so froh, dass ich das mit dem S5 und Cura hinbekommen habe), habe ich gar keine Möglichkeit, Breakaway einzusetzen. Welche Parameter muss ich anpassen? Ich bin alle Parameter in Cura durchgegangen, die ich gefunden habe, ohne Erfolg. Das muss besser gehen... oder?

     

    Das Gehäuse so (wie abgebildet) beim Drucken zu orientieren, war tatächlich die bessere Wahl. Es hätte sehr viel mehr Stützstruktur gebraucht wenn es 180° gedreht gewesen wäre. Es schauen einige Halterungen auf der anderen Seite in die Höhe. Aber du hast Recht. Die Fäche hätte dann sicherlich besser ausgesehen.

    image.png

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    Posted · Verzogene Ecken und Erste Schicht auf Stützstruktur

    Hi!

     

    Also, daß soll wohl nur ein Versuchskörper und kein Einsatzteil sein - ok, daß ist was anderes...

    Wie druckst du? Was für eine Heizbett-Temperatur? Was für eine Temperatur herrscht in deinem

    Druckergehäuse? Diese Einschnürung deutet darauf hin, daß dein Heizbett zu heiß ist.

    Wegen dem Breakaway. Ich kenne es, aber nutze es nicht. Daher kann ich da nicht wirklich viel Aussagen darüber machen... Generell ist es so, daß, je geschlossener die Auflagefläche ist, und je weniger Trennschichten, desto besser wird die "Kontakt-Fläche". Das wiederrum verursacht jedoch wieder Störungen/Probleme beim Entfernen... Es ist also immer eine Abwägung... Ich habe da PVA. Und zwar dieses da

    gerade am testen. Es ist eine Abart von PVA. Genau genommen reagiert es kaum mit Luftfeuchtigkeit. Man kann es also sogar tagelang im Drucker haben, ohne das es Probleme verursacht. Es reagiert mit Wasser - ab 80 Grad. Es ist also sehr Reaktionsträge in der Aufnahme/Reaktion. Allerdings wird das mit PLA nicht funktionieren. HD + PLA eventuell, aber Though PLA oder sonstiges hat alles einen Erweichungspunkt bei knapp 60 Grad - du wirst zwar das PVA weg bekommen, aber das Druckteil sieht danach wohl eher nach moderne Kunst aus...

    Wegen Support und Mehrfarbig - geht schon - allerdings  müßtest da das Filament wechseln... Kaum Praktikabel. Es gibt aber auch ein Teil, daß das übernimmt - du kannst da regelrecht deine STL im Slicer "bemalen". Nennt sich Mosaic Palette

    Gibt da 2 Varianten: Die normale Variante kann 4 Farben, hat recht viele Kunststoff-Teile verbaut und die etwas teurere Variante Pro. Dort sind 8 Farben möglich und die belasteten Teile sind Metall. Eben deutlich langlebiger und belastbarer.

    Allerdings gibt es einen Haken: Die Palette gibt es nur für 1,75 mm Filament. Am Drucker müßte also was modifiziert werden - der Bowden-Tube für den Core müßte auf 1,75 mm reduziert werden, der Spannhebel müßte ausgewechselt werden, aber dann kann er 1,75 mm "Verarbeiten". Gibt es als fertigen Kit - hab ich mal bei Reichelt gesehen, aber finde es gerade nicht... Oder selber einen Hebel designen, der eben die paar mehr Grad zu läßt, um den Anpressdruck die 1,2 mm später halt auch zu erreichen. Ein Kollege hat es so gemacht und einfach einen Tube in den Bowden rein geschoben.  Palette Mosaic macht halt mit 2,85 mm keinen Sinn - zu wenig Geräte auf dem Markt - die meisten Hersteller gehen eigentlich auf 1,75 mm aus bestimmten Gründen,  und obendrein müßte das Gerät drastisch größer werden, um das zu realisieren. PLA, in 2,85 mm, in solchen Radien - da sind Störungen durch Bruch usw. vorprogrammiert...

     

    Als Druckplatte verwende ich eine Filaprint mit Magnetbett. Da habe ich 2 Stück + ein Magnetbett. Damit kann ich den Druck entfernen, in Ruhe abkühlen lassen und auf der nächsten gleich weiter drucken. Ablösen und Haftung sind da kein Problem...

     

    So, muß aber los. Hab gerade gesagt bekommen, daß ich noch dringend wo vorbei schauen muß... Denk aber, ist erstmal wieder genug zum Lesen... 😉

     

    Gruß, Digibike

     

     

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