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Druckproblem bei TPU auf Ultimaker 3


paui

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Posted · Druckproblem bei TPU auf Ultimaker 3

Hallo zusammen,

 

ich habe nach erfolgreichem Drucken von PLA und nun viel in ABS ein neues Material probiert und habe keinen Erfolg. Ich möchte flexible, gummiartige Objekte drucken und habe Recreus Filaflex SEBS bestellt. Der Draht ist bereits biegbar und gummiartig. Laut Hersteller sollten folgende Parameter eingestellt sein:

- Drucktemperatur 215-250°C

- Speed 20-60 mm/s

- ohne Druckbettheizung

- Layer 0,2mm

- Düse 0,4mm oder größer

- Rückzug 3,5-6,5mm

Dazu habe ich den Ultimaker 3 auf anfänglich 230 °C eingestellt, benutze AA-0,4 Druckkopf. Die ersten Layer sehen ganz gut aus aber nach ein paar Layern sieht man, dass kein Material mehr aus dem Druckkopf kommt. Man sieht dann am Förderrad einen enormen Abrieb, der den TPU Draht verjüngt. Ich habe dann die Temp auf 260°C gesteigert, was das im Bild ersichtliche Gebilde herauskommen ließ. Es wurden mehr Layer gedruckt, aber dennoch kommt es zur Unterextrusion. Erneut war das Material am Förderrad abgerieben. Den ganzen Feeder habe ich gereinigt und den Druck auf das Förderrad verringert. Beim nächsten Versuch wurde das Material im Feeder zwar gefördert, hat sich aber im Feeder verfangen ohne in den Bowdenzug gedrückt zu werden. Dann habe ich eine Düse auf 0,8mm aufgebohrt, aber es gab auch keine Verbesserung. Habt ihr noch Tips was ich verändern muß um TPU zu drucken? Mir gehen so langsam die Ideen aus. An meinem Ultimaker 3 ist nichts umgebaut ausser einer Umhausung- der Rest ist OEM. DANKE schon mal für eure Hilfe.

 

Patrick

20240616_174825.jpg

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    Posted (edited) · Druckproblem bei TPU auf Ultimaker 3

    Die Umhausung ist schonmal ein gutes Stichwort! TPU verträgt nämlich nicht viel und vor allem nicht lange hohe Temperaturen!  Die Türe sollte offen bleiben. Das nächste ist die "Initialisierungsphase" vor dem eigentlich abarbeiten des Drucks... Auf wieviel Grad heizt er da hoch, bevor er mit dem Leveling usw. anfängt? Und zu guter Letzt: Ist das Material während der ganzen Zeit in der Düsenspitze? Schön "durchgekokelt"? Die Brocken brennen sich an der Innenseite fest und werden im Laufe der Druckdauer, wenn es endlich mit richtig durchfluß los geht, weggerissen und setzen sich immer mehr in der Düse fest, weil die verkokelten Teile nicht mehr flüssig werden und somit sich nicht wirklich durch die Öffnung pressen lassen... Ich ziehe, bevor ich den Druck starte, sobald die Temperatur es erlaubt, etwa 1 cm aus der Düse raus und schiebe es, sobald er in Position geht, die Prime-Raupe zu ziehen, wieder rein. Auf die Weise ist die Düse auch gleich voll gefüllt...!

    Und noch ein Tip generell für so Flexartige Materialien: Wattebäuschen mit nem Tropfen Soyaöl benetzen und am TPU entlang streifen. Dadurch bildet sich ein leichter Fettfilm. Fett schmiert, was die Reibung im Tube und in der Düse senkt und obendrein das ansetzen an der Heißen Düsenwand vermindert - ähnlich einer Bratpfanne... Bei TPU solltest du auch Retracts vermeiden. Ich drucke die ohne. Auch setze ich alle Geschwindigkeitswerte einheitlich. Je Homogener die Bewegungsabläufe beim Fördern sind, desto weniger "Unruhe" kommt in den "Gummifaden", was aufschaukeln von drücken entgegen wirkt! Lieber etwas langsamer, dafür aber keine ständigen Beschleunigungen und Verzögerungen zwischen Infill, Perimetern, Support usw...

     

    Gruß, Digibike

    Edited by Digibike
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    Posted · Druckproblem bei TPU auf Ultimaker 3

    Interessant wären mal die tatsächlich verwendeten Einstellungen, nicht nur die vom Herseller empfohlenen Bereiche.

    Grundsätzlich wird TPU deutlich langsamer als die anderen Materialien gedruckt.

    Ein verstopfte Düse wird sehr oft durch völlig übertriebene Retractwerte, gerne auch in Verbindung mit zu hohen Temperaturen verursacht.

    Ein Druckkopf besteht aus einer kalten, und einer warmen Zone. Wird das (zu)heiße Filament zuviel und zu oft in die eigentlich kalte Zone gezogen, erhöht sich dort die Temperatur über einen "gesunden" Wert, verflüssigt sich das Filament zu früh, was dann zur Verstopfung führt.

    Ist der Druchfluß (flow) zu hoch, beschleunigt das das verstopfen.

     

    Ein aufbohren der Düse, bringt ausser einer zerstörten Düse nicht wirklich was, weil die Verstopfung schon davor liegt. Zudem stimmen dann auch sehr viele Parameter, bei einer Düse mit doppeltem Durchmesser nicht mehr, da besonders der Flow.

    Wenn Drucker und Slicer gut eingestellt, und aufeinander abgestimmt sind, braucht es keine "Hilfsmittel" (Schlangenöl).

     

    3D Druckfunktioniert nicht mit irgendwo her starr übernommenen Parameter, es muß viel eingestellt werden. Und dafür muß man mit den diversen Parameter spielen, bis man die optimale Einstellung erreicht hat. Das gilt auch beim wechsel vom Filament, sogar wenn das gut funktionierende Filament von einer neuen Charge, oder anderen Farbe verwendet wird, ganz besonders bei Hersteller wechsel. Im Prinzip ist jede Filamentrolle anders.

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    Posted · Druckproblem bei TPU auf Ultimaker 3

    Ich benutze für TPU das Maschinenöl (Nähmaschinenöl) was beim Ultimaker dabei war.  Dazu hab ich mir so ein Staubfilter gedruckt. Musste ich jedoch vergrößern damit das 2,85 Filament passte. Da hab ich dann Watte reingestopft und mit Öl getränkt. Das befeuchtet das Filament leicht mit öl. 
    Seit dem klappt der Druck recht problemlos. 

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    Posted · Druckproblem bei TPU auf Ultimaker 3
    17 hours ago, TTx380-2 said:

    Wenn Drucker und Slicer gut eingestellt, und aufeinander abgestimmt sind, braucht es keine "Hilfsmittel" (Schlangenöl).

     

    Was soll das sein, dieses "Schlangenöl"? Oder beziehst du das auf meinen Tip mit dem Soyaöl?

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    Posted · Druckproblem bei TPU auf Ultimaker 3
    14 hours ago, Digibike said:

    Was soll das sein, dieses "Schlangenöl"? Oder beziehst du das auf meinen Tip mit dem Soyaöl?

    Schlangenöl ist ein Synonym für vermeintliche Wundermittel die in der Regel teuer sind und in der Einbildung was bringen. Hier eigentlich ein unpassender Begriff da öl auf dem Filament ja tatsächlich das Gleiten durch den Bowdentube verbessert. Kenne den Ausdruck aus dem Hifi Bereich. Da kannst du dir auch vergoldete Stromkabel für hunderte Euros kaufen.

    Aber zurück zum Thema TPU. Ich hab da für mich die Reibung zwischen des Filament in der Bowdenröhre ausgemacht.  Das Flexible TPU verkeilt sich da richtig während ein starres Filament der einfach durchgeschoben wird. Mit Druckern die den Antrieb im Druckkopf haben hat man das Problem nicht.
    Ich hatte mal ein Flexibles Material (Arnitel2045) das hatte eine Art Gleitschicht um das Filament. Das glitt problemlos durch die Röhre. Beim Wechsel konnte man davon noch Rückstände in dem Bowdentube sehen. Leider wurde das wohl irgendwann eingespart. Jetzt muss ich den Umweg über den in Öl getränkten Staubfilter gehen.

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    Posted · Druckproblem bei TPU auf Ultimaker 3

    Nun, der Tube ist ein Problem, aber nicht das einzige Problem. Wenn ich das richtig sehe, ist selbst Ultimakers neuester kein Biwden mehr sondern ein Directdrive CoreXY. Man kann spekulieren, warum...

    Davon ab ist aber an der Extrusion die Düse mit beteiligt, die einen nicht unbeträchtlichen Wiederstand mut einbringt... Zum einen setzt es die Tendenz festbrennen herunter (Prinzip Bratpfanne) und zum anderen reduziert es die Reibung. Nicht nur bei TPU... Auf meinem RF1000 kannst du das sofort sehen, wenn benetztes Filament in den Extrudionsbereich kommt: Det Extruderaufbau ist auf Wäägemesszellen gelagert. Die "Digits brechen von 3500 auf 2500 ein. Der Antrieb muß also fast 1 KG weniger Druck zum Extruieren aufbringen. Sueht man auch am Druckbild: Homogener, da sich kein "Pulsspitzen" immer wieder, aufbauen.

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